
Erleben der göttlichen Gegenwart. Aus
dem Wissen-Wollen hin zum Erlauben
des Erfahrens. Vom Einordnen-Wollen
hin zum Entfalten-Lassen.“
Er erzählt weiter: „Wir benden uns in
einem Prozess des Entfaltens, und es ist
wichtig, dass wir uns selbst im liebevollen
Mitgefühl unseres Herzens begleiten,
anstatt zu glauben, wir müssten dem
Schwarz-Weiss-Denken unseres Intellek-
tes folgen. Freiheit und Gegenwärtigkeit
entsteht, wenn wir jede Entscheidung
aus der Frequenz der Liebe treffen. Zum
Beispiel habe ich mich entschieden, genau
diese Musik aufzulegen. Und gerade
eben hast du entschieden, ihr tatsächlich
zuzuhören. Sie wahrzunehmen. Wir hätten
auch so mit unseren Persönlichkeiten
beschäftigt sein können, dass wir sie
gar nicht wirklich gehört hätten.“ – „Wir
haben also immer eine Wahl?“ Er lacht
leise: „Ja, jeder Moment ist angefüllt mit
unglaublichem Potential, mit so vielen
Wahlmöglichkeiten... und ist es nicht
spannend, wie wir bei so vielen Gele-
genheiten unsere ausgetretenen Pfade
wählen, anstatt unseren Herzen und der
Wahrhaftigkeit zu folgen?“
Wir alle sind nach den Normen und
Dogmen der Gesellschaft, der wir ange-
hören, erzogen worden. Was wäre aber,
wenn wir uns entscheiden, der Weisheit
unseres eigenen Herzens zuzuhören und
ihr zu folgen? Wenn wir uns an unsere
Freiheit erinnern? Wir haben die Wahl.
Was wählen wir?
Lars erklärt, dass es im Endeffekt immer
nur eine einzige Entscheidung gibt: „Ganz
egal, wie eine Situation auch aussieht,
welche Gewänder sie trägt – ob wir mit
jemandem in Unfrieden sind, ob wir gerade
Einsamkeit empnden, Hilosigkeit, innere
Unruhe, ob wir beurteilen, oder uns selbst
beurteilt fühlen – was auch immer es
ist, die Entscheidung ist: Verharre ich
in dem Zustand, der gerade meine Auf-
merksamkeit einnimmt, meine Gedanken
und Gefühle beschäftigt? Oder öffne ich
mich der Präsenz von Begleitung, Lösung,
Wahrhaftigkeit, Frieden und Liebe? Alles
Attribute, die wir mit Gott in Verbindung
bringen. Jedoch leider meistens nicht
mit uns, unserer Persönlichkeit, und
schon gar nicht mit der Möglichkeit, sie
tatsächlich in unserem Alltagsleben zu
integrieren und auszudrücken. Aber was
wäre, wenn es gerade darum ginge? Und
um sonst nichts weiter? Wenn das unser
einziger Grund des Daseins, unseres
Hierseins wäre: uns in die Verbindung
zu der Schwingung unserer Herkunft als
Bild Gottes zu begeben?“
Wir schweigen einen Moment bevor Lars
weiter spricht: „Es geht darum, sich von
nichts aufhalten zu lassen, die Liebe und
Herrlichkeit der Göttlichen Gegenwart im
Alltag wahrhaftig zu empnden. Weder
von Teilen unsere eigenen Persönlichkeit,
noch die von anderen Menschen um
uns herum. Wir haben diese einmalige
Gelegenheit, hier in dieser Inkarnation
bereits den Himmel auf Erden zu
erfahren. Denn Das Himmelreich oder
Das Himmlische Königreich ist nicht
irgendein obskurer Ort, der irgendwo da
oben im Himmel ist, sondern vielmehr ein
Zustand und eine Kraft, die im Inneren
des Menschen anwesend ist. Es ist
eine Schwingung, aus der heraus es
für uns vollkommen natürlich sein wird,
in wahrhaftem Mitgefühl zu allen Wesen
dieses Planeten zu leben, mit echtem
Interesse aneinander, in der wir unsere
Gaben teilen und unseren Intuitionen und
Herzen folgen, anstatt den Vorstellungen
und Regeln einer längst vergangenen
Zeit, die wir nicht immer wieder neu in
unsere jetztzeitige Weltenschwingung
einladen müssen. Gott ist das schaffende
Bewusstsein hinter allem Erschaffenen.
In diesem Bewusstsein bist du geborgen,
es ist allgegenwärtig und unveränderlich,
und du kannst jederzeit zu ihm und seiner
Schwingung Kontakt aufnehmen.“
Ich frage Lars, wie man denn mit dieser
Schwingung Kontakt aufnimmt. Er sagt,
es geht darum, die Schwingung zu spüren
und nicht unter Bergen von Grübeleien
und Gedanken zu begraben. Und genau
das sei der Sinn jeder spirituellen Praxis.
Er erzählt von der Arbeit mit dem Heiligen
Geist, von einem Gebet, was ihn immer
wieder die Göttliche Gegenwart empnden
lässt. Seiner Erfahrung nach löst dieses
Gebet alle Formen von Spannungen
auf und öffnet jede gegebene Situation
für den Ausdruck des Höchsten Wohles
aller Beteiligten.
„Lass uns gemeinsam dieses Gebet
erleben“, fordert Lars micht auf. „Schließ
deine Augen und begib dich in einen
inneren Raum der Stille. Verbinde dich
mit deinem Körperbewusstsein, finde
eine Position, die deinen Geist zugleich
entspannt und aufmerksam sein lässt.
Verbinde dich mit deinem Atem. Nimm
wahr, wie er aus deinem Körper ein und
wieder ausströmt. Fühle, wie du geatmet
wirst, du musst nichts dafür tun, genieße
die Bewegung in dir. Dann verbinde dich
mit deinem Herzchakra und stelle dir
vor, wie die Schwingung des Heiligen
Geistes, während du einatmest, in dein
KGS HAMBURG SepteMBeR 2020
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